Kirchenruine Dangelsdorf

Bild: Lienhard Schulz

Von der Ruine stehen nach einer rund 600-jährigen Verfallszeit noch fast die komplette Westwand, ein Teil der Ostwand und die Umrisse der ehemaligen Seitenmauern.

 

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts werden die beiden Wände mit seitlichen Ziegelmauern gestützt. Da viele mittelalterliche Flämingkirchen durch Zerstörungen, Umbauten, Anbauten oder Renovierungen nur mühsam zu datieren sind, gibt die Ruine Anhaltspunkte zu den frühen Kirchenkonstruktionen in der Mark Brandenburg.

 

Den Baubeginn datiert auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, sodass die Dangelsdorfer, soweit der Ort 1375 bereits tatsächlich wüst lag, nicht lange Nutzen von ihrem Bauwerk hatten. Die Feldsteine sind einfach gespalten. Die Ecksteine weisen noch Rundungen der Findlinge auf, da sie nur zweiseitig bearbeitet sind.

 

Die vermutlich um zwei Meter höhere Westwand trug wahrscheinlich einen Giebelturm. Die Kirchendeckung bestand aus einem Satteldach.

 

Die Reste der Umfassungsmauer deuten auf ein Mittelportal und eine Priesterpforte auf der Nordseite hin, ein Westportal war nicht vorhanden. Insgesamt handelte es sich um einen einfachen Rechteckbau von 17,80 Metern Länge und 7,30 Metern Breite.

 

Bemerkenswerterweise befindet sich auf dem ehemaligen Friedhofsgelände ein größerer unbearbeiteter Findling, der, aus welchen Gründen auch immer, nicht für den Kirchenbau zerschlagen und verarbeitet wurde.