Förderverein Görzke e.V.

Wiesenburger Str. 2
14828 Görzke

 

Förderverein Görzke e.V.

Bürgerverein für Ortsgestaltung, Wirtschaft und Landespflege

 

Nach den grundlegenden Veränderungen, die mit der Grenzöffnung 1989 einhergingen und absehbar fernerhin zu erwarten waren, hatten viele Görzker schnell erkannt, dass es mehr denn je notwendig ist, die Zukunft des Heimatortes selbst mitzugestalten.

 

Jede gravierende Änderung der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse fordert damals wie heute (z.B. der demographische Wandel) von den treibenden Kräften zunächst, die neu eingetretenen Umstände im Lebens- und Arbeitsumfeld gemeinsam zu analysieren und Pläne zu bündeln. Ausgehend von den bestehenden Verhältnissen und unter Berücksichtigung absehbarer Trends, galt es, zu sondieren:

                        Wobei muss man sich anpassen?

                        Was kann neu gestaltet werden?

                        Was muss grundlegend verändert werden?

 

Selbstverständlich waren weder geeignete Maßnahmen oder feste Ziele bei jedem Einzelnen bereits in Worte gefasst, als sich am 15. Juni 1992 vierzig Görzker zur Gründungsversammlung zusammenfanden, die Satzung bestätigten und den Vorstand wählten. Dem Gründungsvorstand gehörten an:

                        Peter Ludwig                Vorsitzender

                        Jürgen Bartlog              1. Stellvertreter

                        Uwe Zimmermann        2. Stellvertreter

                        Ellen Pohlmann            Kassenwart

                        Georg Schmidt             Schriftführer

 

Hilfreich war die intensive Begleitung vor und auch nach der Vereinsgründung durch den in der Staatskanzlei der Landesregierung angesiedelten „Regionalen Aufbaustab Potsdam“. Mit seinem Fachwissen und mit der Sicht des Außenstehenden, die der Geschäftsführer des Aufbaustabes, Herr Hanns Weber, in vielen Gesprächen in den Ort einbrachte, reifte mit der Zeit die ernüchternde Erkenntnis, dass aufgrund der geographischen Lage Görzkes an der Peripherie des Landes und der auch damit verbundenen besonders hohen Arbeitslosigkeit, eine stetige Weiterentwicklung des Ortes nur eingeschränkt möglich sein wird. Da aber das Görzker Handwerk eine herausragende Tradition aufwies, könne die Entwicklung gut in die Richtung Handwerkerort gehen.

 

Gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsangelegenheiten der Kreisverwaltung Belzig, dessen Amtsleiter Herrn Hans-Gerd Stiel und Frau Helga Brandt brachte die Gemeindevertretung mit Bürgermeister Karl-Heinz Prinz Förderanträge für die Verbesserung der Infrastruktur und die Ortsgestaltung auf den Weg, ohne deren Realisierung, Görzke heute nicht das vorweisen könnte, was sowohl die Einwohner als auch die Besucher schätzen.

 

Entsprechend seiner Satzung unterstützte der Förderverein von Anfang an nach Kräften die Vorhaben der Gemeinde und setzte mit eigenen Initiativen Akzente, die zum Teil dauerhaften Bestand haben.

 

Der Ausbau von Beziehungen zu den regionalen Tourismusvereinen führte sehr schnell zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Vereins und der Gemeinde Görzke als Zentrum für Handwerk bzw. zunehmend speziell für Töpferei.

 

Bereits im September 1992 ließen 75 Anbieter aus Görzke und Umgebung die bis 1945 regelmäßig stattfindenden Märkte wieder auferstehen. Unter den Titeln „Görzker Jahrmarkt“ und „Görzker Handwerkermarkt“ waren auch 1993 und 1994 die Besucher eingeladen, das Markttreiben in der Breiten Straße zu erleben.

 

1993 lagen konkrete Pläne für den Ausbau eines „Handwerkerhofes“ auf dem Areal der Industriebrache Stärkefabrik vor. Die konsequente Unterstützung dieses kommunalen Vorhabens durch den Verein gründete sich auf der Überzeugung, dass Görzke zum einen ein touristisches Zentrum benötigt, und zum anderen auch die Darstellung der einheimischen Handwerks- und Töpfertradition eine Heimstatt braucht. Zugleich bot der Ausbau und der zukünftige Betrieb des Handwerkerhofes die Aussicht, langfristig Arbeitsmöglichkeiten durch Auftragsvergabe oder in Form von geförderten Arbeits-Beschaffungs-Maßnahmen vorzuhalten.

 

Am 24. März 1994 trafen sich Peter Ludwig, Winfried Wagner, Klaus Kandler und Jürgen Bartlog zur Erstabsprache über ein Grundkonzept zum neuen Vorhaben „Töpfermarkt“. Der Wandel vom „Handwerker-„  zum „Töpfermarkt“ war richtungs- und zukunftsweisend für Görzke. Die Hervorhebung der seit 1706 bezeugten Töpfer-Innung Görzke, die Zeit ihres Bestehens überregional und deutschlandweit bekannt war, als Alleinstellungsmerkmal, trat mehr und mehr als ein werbewirksames Erfordernis in den Vordergrund und entsprach auch der allgemeinen Entwicklung der rückläufigen Zahl von Handwerksbetrieben anderer Branchen.

 

1995 war das Übergangsjahr, in dem der Verein zu Ostern den Töpfermarkt und im September den Handwerkermarkt ausrichtete.

 

Die Aktivitäten und die Erfolge des Görzker Fördervereins fanden auch überregional Beachtung. Mit dem Ziel, das Modell Görzke landesweit bekannt zu machen und zu empfehlen, lud das brandenburgische Landwirtschaftsministerium 1996 zur Grünen Woche nach Berlin ein. – Innerhalb des Symposiums „Bilder vom Lande – Neues vom Lande“ hielt Jürgen Bartlog den Vortrag „Der Förderverein Görzke e.V.“

 

1996 verhinderten Straßenbauarbeiten die Durchführung des Handwerkermarktes im September. Dieser unfreiwillige Verzicht und der begründete erhoffte Erfolg des Töpfermarktes führte zu der Entscheidung, sich auf nur einen Termin, den „Töpfermarkt“, jährlich am Karsamstag und Ostersonntag zu konzentrieren.

 

Der von Anfang an festgeschriebene Grundsatz, dass sowohl die aus ganz Deutschland anreisenden Töpfer als auch die Besucher des Marktes und die Kunden zufriedengestellt werden sollen, und auch der Förderverein, die Gemeinde und die Görzker Bürger die Veranstaltung mittragen können, besteht bis heute unverändert.

 

Seit 2002 ergänzt der Verein das kulturelle Angebot Görzkes mit dem jährlich am zweiten Adventswochenende stattfindenden Weihnachtsmarkt, der sich durch das anheimelnde Umfeld des winterlichen Handwerkerhofes und die Beteiligung der Kita- und Schulkinder sowie hiesiger Musiker, von vielen anderen Weihnachtsmärkten abhebt. Selbstverständlich ist stets der Weihnachtsmann persönlich anwesend und das seit Jahren etablierte Feuerwerk am Ende des Marktes stimmt die Besucher in eine frohe Festzeit ein und mag dem einen oder anderen wohl auch als Sinnbild für den Stern von Bethlehem dienen.

 

In den Jahren seit der Vereinsgründung gab es ohne Unterbrechung Projekte, die zum Teil große Beachtung fanden, zum Teil aber auch in aller Stille wirkten. Die Anregungen zum Wegeleitsystem und zum Zusatz „Töpferort“ auf dem Ortschild gehören ebenso dazu, wie die Finanzierung der vollständigen Ausstattung aller Straßen mit einheitlichen Straßennamen-Schildern.

 

Der Verein betätigte sich u.a. als Sponsor für Kirche, Kita, Schule und Schülertheater, für das Freibad, den Handwerkerhof und die Trauerhalle auf dem Friedhof. Er war Organisator für die Gedenksteine der Görzker Gefallenen des zweiten Weltkrieges und übernahm 2013 die Schirmherrschaft für die Rumänienhilfe von Herrn Hans-Jürgen Krauss. Das im Handwerkerhof bestehende größte Forstmuseum Deutschlands, das im Wesentlichen die umfangreiche Sammlung des Vereinsmitglieds Friedrich Lüddemann darstellt, wurde von forstfachlich-versierten Vereinsmitgliedern eingerichtet und wird laufend intensiv betreut und weiter ausgebaut.

(Jürgen Bartlog, 2019)

 

Jährliche Veranstaltungen:

                        Töpfermarkt                 -           Karsamstag, Ostersonntag

                        Weihnachtsmarkt          -           2. Adventswochenende

 

Kontakt:           Förderverein Görzke e.V.

                        Vorsitzender Peter Ludwig

                        Wiesenburger Straße 2

                        14828 Görzke

 

                        Tel.-Nr. 033847 / 40265                       

                        E-Mail:

 

 

 

 

 

 

                       


Gastroangebote


07.12.​2024 bis
08.12.​2024
12:00 Uhr
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