Töpferort hat preiswertes Rohbauland zu bieten

14.03.2018

Töpferort hat preiswertes Rohbauland zu bieten

Bürgermeister Jürgen Bartlog auf dem ehemaligen Holzumschlagplatz. Ein halbes Dutzend Eigenheime könnte dort entstehen.

Görzke

. Im Töpferort soll das kommunale Rohbauland in Zukunft für 6,60 bis 7 Euro je Quadratmeter angeboten werden. Das hat die Gemeindevertretung Görzke in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Die Amtsverwaltung Ziesar ist beauftragt, die Offerte an der Brandenburger Straße offensiv zu vermarkten.

 

Potenzielle Bauherren scheint es zu geben. „Anfragen kommen sowohl von Menschen mit Wurzeln und Beziehungen nach Görzke als auch von Auswärtigen“, erklärt Jürgen Bartlog. Allerdings berichtet der ehrenamtliche Bürgermeister: Wenn den Interessenten der im vergangenen Jahr vom Ortsparlament festgelegte Preis von 25 Euro je Quadratmeter mitgeteilt wurde, hatten sich die Gespräche erübrigt. „Das musste korrigiert werden“, so die Erkenntnis des Dorfchefs. Die nunmehr vorgenommene Preisermittlung scheint realistischer.

Denn schließlich besteht bereits Baurecht für einen kleineren Teil des ehemaligen Holzumschlaglatz am ehemaligen Bahnhof. Die beplante Fläche, auf der bis 1990 der Staatliche Forstbetrieb noch gesägt, gelagert und verladen hat, bietet Platz für etwa sechs bis acht Grundstücke. Sie ist verkehrstechnisch quasi erschlossen und soll dieses Jahr mal beräumt werden, lautet die Ankündigung. Der Anschluss an Strom-, Telefon-, Wasser- und Abwasserentsorgung lässt sich mit überschaubarem Aufwand realiseren. Er soll allerdings auf Käuferseite bleiben, wobei es nach Ansicht von Jürgen Bartlog egal ist, ob sich ein Generalunternehmer findet oder mehrere einzelne Interessenten.

 

Der eigentliche Wunsch, die gesamte Fläche bis hinüber zur Ladestraße hin als Wohn- und Gewerbestandort zu entwickeln, ließ sich 2009 allerdings nicht realisieren. Denn beim Erwerb einer zweiten, 1,5 Hektar großen Fläche ist sich die Kommune mit dem Besitzer nicht handelseinig geworden. Es ist ein Forstgut-Inhaber aus der Schorfheide, der nicht namentlich in Erscheinung treten wollte. Er hatte damals den Bahndamm, samt Nebenanlagen, gekauft und dort den Radweg nach Ziesar errichten lassen.

Ausdrücklich sei ein Mischgebiet ausgewiesen, rührt Jürgen Bartlog die Werbetrommel. Das heißt, dass „nicht störende Gewerbe“ ebenfalls mit angesiedelt werden dürfen. Konkurrenz zum Angebot an Häusern und Höfen im historischen Ortskern, sieht er nicht darin, eher eine Ergänzung. Zumal bislang – selbst soweit abseits vom nächsten Regionalbahnanschluss – nicht der Leerstand im prognostizierten Ausmaß zu registrieren ist.

Von René Gaffron

 

 

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